Der Gag einen von diversen Förderanstalten geförderten Horrorfilm der Filmstuben mit Plakat zu präsentieren, dessen Titel makabre Assoziationen hervoruft, schien mir absurd genug, damit ein Schmunzeln in die Gesichter der Betrachter zu zaubern. Es wurde offensichtlich wenig Geschmunzelt.
Dabei hatte dieser versandete Aprilscherz einen referienziellen Bezug. Denn so abscheulich einigen Betrachtern der Titel auch erscheinen mochte, so harmlos reiht er sich in die Liste der ernstgemeinten Horrorfilme ein.
Hier ein Beispiel für einen solchen Horrorfilm, „I Drink Your Blood“ („and I eat your skin“ wie im Trailer der volle Name heißt) von David E. Durston:
Insinuierten die angewiderten Scherzverächter eine einfältige Ekel-Provokation durch die Wahl meines fiktiven Titels, so entging ihnen meine inhärente spöttische Reflexion der Gegenwartskunst.
Denn das folgende Beispiel spielt nicht mit Assoziationen, sondern setzt sie in die Tat um. Ganz real und unironisch. Hier das „6-Tage-Spiel“ des Künstlers Hermann Nitsch (1998)
Hier noch ein Bonus von H. Nitsch aus 2020. Würde ich mir dafür einen beschreibenden Titel ausdenken müssen, würde er wohl nicht harmloser ausfallen, als der Titel des Anstoßes. Nur trifft Nitsch damit aber allem Anschein nach sehr wohl den Nerv des Publikums.
DV-
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